Führung in Zeiten von Restrukturierung: Mitarbeitermotivation durch Stärkung von Stärken

 

Anlässlich einer Managementkonferenz hatte ich als Moderatorin einer Gesprächsrunde mit erfahrenen Führungskräften die Gelegenheit, zum Thema Führung und Mitarbeiterengagement in Zeiten von Restrukturierung und Personalabbau zu diskutieren. Als erfreulich habe ich es empfunden, dass dem Verständnis von Führung überwiegend ein sehr positives Menschenbild zugrunde liegt. Auch die Tatsache, dass Zuversicht, Einfluss und Sinnstiftung eine massgebliche Auswirkung auf die Movitation von Mitarbeitern hat, war bei meinen Gesprächspartnern unbestritten.

 

  • Die Herausforderung motivierender Personalführung

Trotzdem wird die Umsetzung motivierender Führung doch als sehr herausfordernd wahrgenommen. Fast alle meine Gesprächspartner beklagten sich über hoch demotivierte Mitarbeiter. Nun könnte man meinen, dass in dem konkreten Unternehmenszusammenhang dies vor allem mit dem zu vollziehenden Personalabbau und den Kosteneinsparungsmaßnahmen einhergeht. Der direkte Zusammenhang ist nicht von der Hand zu weisen und wurde auch ausgiebig in dieser Gesprächsrunde diskutiert.

Meiner Auffassung nach greift dies doch zu kurz. Ein gutes Veränderungsmanagement führt in aller Regel dazu, dass die vom Personalabbau nicht betroffenenen Mitarbeiter sich entsprechend abgeholt fühlen und mit Zuversicht in die Zukunft sehen können. Soweit so gut also.

 

  • Stärkenorientierung - ein unterschätzter Aspekt erfolgreicher Führung

Gänzlich unbeleuchtet bleibt oft die Wirkung der stärkenorientierten Führung.  Gerade in Restrukturierungszeiten kommt dem Thema der wertschätzendem Mitarbeiterführung eine maßgebliche Bedeutung zu, weil der Druck, der auf der Organisation liegt, oft immens hoch ist. Viele Mitarbeiter und Führungskräfte gehen an ihre Grenzen, nicht nur durch die erhöhte Arbeitsbelastung, sondern auch durch die negativen Emotionen, die eine  solche Transformation mit sich bringt.

In der konkreten Gesprächsrunde ergab sich auf Nachfrage die Erkenntnis, dass im täglichen Umgang zwischen Führungskraft und Mitarbeiter überwiegend auf die Schwächen und Misserfolge entweder durch die Führungskraft oder durch die Mitarbeiter selbst das Hauptaugenmerk gelegt wird. Dies erweist sich im seltesten Fall als motivierend, selbst bei Unterstellung der besten Absichten eines durch Optimierungswillen geprägten Handelns.

Führungskräfte und auch Mitarbeiter täten vielmehr gut daran, die Erfolge und Stärken in den Vorderrund zu stellen.

Ungeachtet Ihres konkreten Unternehmenskontext fragen Sie sich als Führungskraft Folgendes: Wann haben Sie das letzte Mal in einem Einzelgespräch die Stärken und positiven Erfolge eines Mitarbeiters hervorgehoben?

Wer seine Stärken nicht ausleben kann, erntet selten positives Feedback für seine Leistungen, sodass dann auch die Erfolgserlebnisse für die Mitarbeiter ausbleiben. Als Resultat sinkt die Motivation und wer nicht motiviert ist, engagiert sich im allgemeinen auch nicht mehr. Die Nichterfüllung von Leistungszielen ist vorprogrammiert und das Risiko von unerwünschten Eigenkündigungen steigt über das bereits vorhandene Risiko durch die Transformation hinaus.

Egel in welchem Unternehmenszusammenhang sie sich befinden, erkennen und fördern Sie daher die Stärken Ihrer Mitarbeiter. Gelingt es Ihnen dann noch die Abeitsinhalte entsprechend anzupassen, werden entsprechende Leistungen möglich gemacht und sie brauchen sich auch nicht mehr über Mitarbeiterbindung Gedanken machen.

 

  • Selbstführung vor Fremdführung

Um die Stärken anderer stärken zu können, ist die Erkenntnis über die eigenen Stärken unerlässlich. So erfahren Sie, wie leistungssteigernd die Fokussierung auf Ihre Stärken wirkt, wenn Sie Ihre Stärken nicht nur erkannt haben, sondern auch leben können. Machen Sie sich also Ihre eigenen Stärken zunutze und wenden Sie diese bei der Führung Ihrer Mitarbeiter an.